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Kirche Cämmerswalde

Es darf angenommen werden, dass die Kirche Cämmerswalde ein Alter von nahezu 800 Jahren hat. Doch die ersten 5 Jahrhunderte liegen völlig im Dunkel. Ein Gründungsdatum der Kirche ist nicht bekannt.


1195 Ein bei Maschau gegründetes Zisterzienser Kloster wird nach Ossegg, dem Sitz Borsos I., Graf von Bilina und Kämmerer des Königreiches Böhmen, verlegt. Borso fördert die Besiedelung des Erzgebirgswaldes im Norden seines Herrschaftsgebietes. An ihn erinnert das Schloss Borsenstein (heutiges Schloss Purschenstein in Neuhausen), aber auch die im Wald des Kämmerers angelegte und Cämmerswalde genannte Siedlung.


1254 König Otokar von Böhmen schenkt die Herrschaft Borsenstein dem Markgrafen von Meißen.


1300 Bischof Albrecht IV. von Meißen erwähnt die Sedes Sayda und spricht von Kirchen und Kapellen im Umkreis von Sayda. Das 1495 aufgestellte Verzeichnis nennt unter den Orten der Sedes Sayda auch Cämmerswalde.


1378 Akten des Erzbistums Prag bestätigen die Berufung eines Priesters Johann vom Zemereswald (= Cämmerswalde) in der Diözese Meißen nach dem in Böhmen gelegenen Bernau.


1422 Nach Angabe des Cämmerswalder Pfarrers Herrmann (1793-1838) soll Bischof Johann IV., Hofmann, die Kirche von Cämmerswalde den Aposteln Peter und Paul gewidmet haben. Doch ist diese Angabe zumindest ungenau (Hofmann wurde erst 1427 ins Bischofamt berufen) und auch sonst urkundlich nicht abgesichert. Dennoch ist es möglich, dass es um diese Zeit einen Umbau gab.


15.Jh. Gotischer Flügelaltar mit 12 Figuren. Erhalten geblieben sind: Paulus (hingerichtet mit dem Schwert), Sebastian (erschossen mit Pfeilen) und Barbara (vor der Hinrichtung durch Reichung eines Kelches gestärkt).


1499 Glocke mit der Inschrift: O rex gloriae veni cum pace. Ave Maria (O König der Herrlichkeit, komm mit Frieden! Sei gegrüßt, Maria!).


1540 Erste reformatorische Visitation. Bezeugt wird damals das Vorhandensein eines Küsterhauses (Hauptstraße 57), das sicher schon bald nach dem Bau der Kirche eingerichtet war und seit 1561 auch als Schule diente.


Um 1575 wird die Kirchgemeinde Cämmerswalde Tochtergemeinde der Kirche Neuhausen.


1703 Beginn des Umbaus der Kirche. Die Fenster an Südwand und Ostchor werden in der jetzigen Form und Größe durchgebrochen.

 

Kirche Cämmerswalde
Kirche Cämmerswalde

 

1704 wird der alte Turm abgerissen und der jetzige von den Zimmerleuten Eilitzer aus Freiberg gebaut. 
 

1705 wird der barocke Säulenaltar von Caspar Müller aus Dresden geschaffen.
 

1706/07 wird die Kirche mit der jetzigen Kassettendecke, der Kanzel, dem Beichtstuhl, Gestühl, Emporen und Betstuben ausgestattet. 

 

1767 Nach Johann Georg Schöns Entwurf 1763 stellt Adam Gottfried Oehme die als „Denkmal des Friedens 1763“ gestiftete neue Orgel fertig. Sie wird 1776 von Carl Friedrich Herklotz aus Clausnitz mit Zierwerk versehen und von Johann Samuel Rauscher, ehemaliger Schuhmacher aus Rechenberg und nunmehrige Musquetier beim Prinz Maximilianischen Infanterieregiment, samt der Kassettendecke gemalt. 
 

1796 Malt der inzwischen in Holzhau ansässig gewordene Johann Samuel Rauscher das 1792 erweiterte Gestühl im Kirchenschiff, die Floßmeisterbetstube, den Sakristeieingang und den mit einer Rückwand versehenen Tisch in der Sakristei.
 

1831 Stiftet die junge Mannschaft von Cämmerswalde den Kristallleuchter vor der Orgelempore und 1832 den vor dem Altar. Den zwischen beiden angebrachten Leuchter stiftet 1834 die junge Mannschaft von Neuwernsdorf. (Herstellung vermutlich Heidelberger Glashütte)
 

1954 Neue Harteisengußglocken aus Apolda, nachdem die Bronzeglocken von 1863 dem 1. Weltkrieg und solche von 1921 dem 2. Weltkrieg zum Opfer gefallen waren.
 

1978 Beginn der Restaurierungsarbeiten, ausgeführt von Restaurator Hans Riedel aus Dresden. (ruhend seit 1990)

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